Flabellina Eine farbenprächtige Nacktschnecke mit einer Vorliebe für giftige Beute!

Die Welt der Demospongiae beherbergt eine Vielzahl faszinierender Lebewesen, von den simpel gestalteten Röhren- und Schwämmen bis hin zu den komplexeren Formen. In diesem Artikel möchten wir uns einer besonders interessanten Nacktschnecke widmen: Flabellina.

Diese farbenfrohe Meeresbewohnerin gehört zur Familie der Aeolidioidea und ist bekannt für ihre auffällige Form, die an einen Fächer erinnert. Der Name “Flabellina” leitet sich von lateinisch “flabellum” ab, was “Fächer” bedeutet – eine treffende Beschreibung für ihre verzweigten Cerata (Kiemenähnliche Fortsätze).

Lebensraum und Verbreitung: Flabellina kommt in den gemäßigten und tropischen Gewässern der Welt vor. Sie bevorzugen felsige Untergründe, Korallenriffe und Seegraswiesen, wo sie sich gut tarnen können. In Deutschland kann man sie an der Nordsee, insbesondere in der Deutschen Bucht, antreffen.

Aussehen: Flabellina ist ein wahres Schmuckstück der Meereswelt. Ihr Körper, der durch Transluzenz beinahe durchscheinend wirkt, präsentiert eine faszinierende Palette von Farben und Mustern, je nach Art. Häufig finden sich gelbe, rote, orange oder braune Töne, die oft durch schwarze oder weiße Streifen unterbrochen werden. Die Cerata sind meist hochgehoben und erinnern an

Federn, was dem Tier einen eleganten, fast tänzerischen Eindruck verleiht. Flabellina kann je nach Art zwischen 2 und 10 Zentimetern lang werden.

Ernährung und Jagd: Flabellina ist ein Karnivore, der sich von anderen Meerestieren ernährt. Ein interessantes Merkmal dieser Nacktschnecke ist ihre Vorliebe für giftige Beute. Sie jagt vor allem Hydrozoen (Nesseltiere), die ihre Cerata mit den Nesselzellen ihrer Opfer besetzen. Auf diese Weise können sie

sich selbst vor Angreifern schützen und ihr eigenes Giftpotenzial erhöhen.

Fortpflanzung: Die Fortpflanzung von Flabellina erfolgt durch Kreuzbefruchtung. Die Tiere sind Zwitter, d.h., sie besitzen sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane. Während der Paarung legen zwei Individuen ihre Eier in Form einer Schleimmasse ab, die sich an Felsen oder Seegras befestigen.

Lebenszyklus: Nach etwa 2-3 Wochen schlüpfen aus den Eiern winzige Larven. Diese treiben im Plankton und ernähren sich von Algen. Nach einigen Tagen setzen sie sich auf dem Meeresboden fest und entwickeln sich zu ausgewachsenen Flabellina. Die Lebenserwartung dieser Nacktschnecken beträgt etwa 1-2 Jahre.

Warum sind Flabellina wichtig? Flabellina spielt eine wichtige Rolle im marinen Ökosystem, da sie als Regulator der Populationen ihrer Beutetiere fungiert. Ihre Fähigkeit, Gifte zu speichern und zu nutzen, macht sie zu einem faszinierenden Objekt für die wissenschaftliche Forschung.

Gefährdung:
Die meisten Arten von Flabellina sind nicht direkt gefährdet. Allerdings könnten Veränderungen des Lebensraums, wie z. B.

durch Meeresverschmutzung oder Klimawandel, zu langfristigen Auswirkungen auf ihre Populationen führen.

Zusätzliche Information:

Flabellina: Ein faszinierender Einblick in die Welt der Nacktschnecken.