Die Mittagsbienenspinne ( Araneus diadematus ) ist ein wahrer Meister der Anpassung und eine häufige Erscheinung in unseren Gärten, Parks und an Hauswänden. Obwohl sie oft als “Schreckgespenst” wahrgenommen wird, dank ihrer acht haarigen Beine und ihren auffälligen Augenmustern, ist sie tatsächlich eine friedliche Kreatur, die sich hauptsächlich von Insekten ernährt.
Ihr Name leitet sich von der charakteristischen, hellen Markierung auf ihrem Rücken ab, die an ein Diadem erinnert. Diese Zeichnung dient nicht nur der Verzierung, sondern spielt auch eine wichtige Rolle bei der Tarnung und Kommunikation mit Artgenossen.
Die Mittagsbienenspinne gehört zur Familie der Radspinnen ( Araneidae ), welche bekannt sind für ihre komplexen Netze aus Seide. Im Gegensatz zu den frei lebenden Jägern unter den Spinnenarten, baut die Mittagsbienenspinne ein charakteristisches Fangnetz, welches sie zwischen Pflanzen, Zweigen oder im Mauerwerk anbringt. Dieses Netz dient als Falle für ungläubige Insekten, welche von der glänzenden Seide angezogen werden und unfreiwillig in ihren klebrigen Fäden verfangen bleiben.
Die Konstruktion eines solchen Netzes ist ein Meisterwerk der Ingenieurskunst: Die Spinne produziert verschiedene Arten von Seide, jede mit ihren eigenen spezifischen Eigenschaften, die für den Aufbau des Netzes notwendig sind. So dient eine starke Seide als Grundstruktur, während dünnere, klebrige Fäden die Beute festhalten.
Das Leben im Netz - Jagd und Nahrung
Die Mittagsbienenspinne ist ein geduldiger Jäger, welcher stundenlang auf dem Rande ihres Netzes lauert. Sobald sich eine Beute in das Netz verirrt, reagiert sie blitzschnell:
Mit Hilfe ihrer langen Beine greift sie die Beute und wickelt sie in Seide ein. Anschließend spritzt sie Gift in ihre Beute, welches diese lähmt. Die Spinne ernährt sich dann von den Körperflüssigkeiten ihrer Beute, bevor sie das Skelett des Insekt zurücklässt.
Interessant: Die Mittagsbienenspinne kann mithilfe von Schwingungen im Netz die Art und Größe ihrer Beute erkennen! So weiß sie schon vor dem Angriff, ob es sich um eine saftige Fliege oder einen lästigen Käfer handelt.
Fortpflanzung und Entwicklung
Im Herbst beginnt die Paarungszeit der Mittagsbienenspinnen. Die Männchen suchen aktiv nach Weibchen, um sich zu paaren. Nach der Befruchtung legt das Weibchen bis zu 1000 Eier in einem Seidenkokon ab, den sie sorgfältig an einem geschützten Ort befestigt.
Die Jungspinnen schlüpfen im Frühling und leben zunächst noch im Kokon. Nach einigen Tagen verlassen sie diesen und beginnen ihre eigenständige Jagd.
Tabelle: Lebenszyklus der Mittagsbienenspinne
Stadium | Dauer (in Monaten) | Besonderheiten |
---|---|---|
Ei | 1 - 2 | Im Kokon geschützt, keine aktive Nahrungsaufnahme |
Jungspinne | 3-6 | Lebt zunächst im Kokon, ernährt sich von dem Dottersack |
Erwachsene Spinne | 6-9 | Aktive Jagd und Fortpflanzung |
Die Mittagsbienenspinne – ein wichtiger Teil des Ökosystems
Obwohl einige Menschen Spinnen aufgrund ihres Aussehens oder ihrer giftigen Beißer fürchten, spielen sie eine wichtige Rolle im Ökosystem. Sie helfen dabei, die Populationen von Insekten in Schach zu halten und tragen somit zum Gleichgewicht der Natur bei.
Faktencheck: Mittagsbienenspinne
- Giftigkeit: Die Bisse einer Mittagsbienenspinne sind für den Menschen ungefährlich. Sie können lediglich lokale Schmerzen, Rötungen oder Schwellungen verursachen.
- Lebensdauer: Die durchschnittliche Lebensdauer einer Mittagsbienenspinne beträgt 1 Jahr.
- Größe: Die Körperlänge der Mittagsbienenspinne kann zwischen 8-15 mm liegen.
Fazit: Die Mittagsbienenspinne ist ein faszinierendes und nützliches Tier, welches eine wichtige Rolle in unserem Ökosystem spielt. Statt sie zu fürchten, sollten wir ihre beeindruckenden Fähigkeiten bewundern und ihren Lebensraum schützen.