Das Eichhörnchen, ein liebenswertes Mitglied der Säugetierfamilie, begeistert uns mit seinem wachen Blick, seiner flinken Bewegung und seinem unvergleichlichen Talent für akrobatische Leistungen in den Bäumen. Obwohl klein und unscheinbar, ist dieses Tier ein Meister der Anpassung, das sich perfekt an seine Umgebung angepasst hat.
Lebensraum und Verbreitung
Eichhörnchen sind weit verbreitet und kommen auf allen Kontinenten außer Australien und Antarktika vor. Sie bevorzugen bewaldete Gebiete mit vielen Bäumen, die ihnen als Unterschlupf und Nahrungsquelle dienen. Auch in Parks und Gärten finden sich Eichhörnchen immer häufiger, wo sie dank der
Menschenhand an eine reichhaltige Nahrungsgrundlage gelangen.
In Deutschland kommen zwei Arten vor: das Rotfuchs-Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) und das Graufuchs-Eichhörnchen (Sciurus carolinensis). Während das Rotfuchs-Eichhörnchen die heimische Art ist, wurde das Graufuchs-Eichhörnchen erst im frühen 20. Jahrhundert in Deutschland eingeführt und hat sich seitdem erfolgreich verbreitet.
Aussehen und Körperbau
Merkmal | Beschreibung |
---|---|
Größe | 18 - 30 cm (ohne Schwanz) |
Gewicht | 250 - 500 Gramm |
Fell | Rotbraun bis Grau, je nach Art |
Schwanz | buschig, lang (ca. 15 - 25 cm) |
Ohren | groß, aufrecht stehend |
Zähne | starke Schneidezähne zum Knacken von Nüssen |
Eichhörnchen haben einen typischen, gedrungenen Körperbau mit einem langen, buschigen Schwanz. Dieser dient nicht nur als Balanceorgan beim Klettern, sondern auch als Wärmeregulierung und Signalinstrument zur Kommunikation.
Ihre scharfen Schneidezähne ermöglichen es ihnen, harte Nüsse effektiv zu knacken und ihre Nahrungsvorräte zu sichern. Die großen, aufrechten Ohren verbessern die Akustik und helfen dem Eichhörnchen, Beutegreifer frühzeitig zu erkennen.
Ernährung und Jagdverhalten
Eichhörnchen sind Allesfresser, die sich hauptsächlich von Samen, Nüssen, Früchten und Pilzen ernähren. Insekten und kleine Wirbeltiere gehören ebenfalls zu ihrem Speiseplan, werden aber weniger häufig verzehrt.
Ein faszinierendes Verhalten ist das Sammeln von Nüssen im Herbst. Eichhörnchen verstecken ihre Beute an verschiedenen Orten in der Umgebung - ein wahres Kunststück des räumlichen Gedächtnisses. Einige dieser Verstecke werden vergessen, was zu einer ungewollten Samenverbreitung beiträgt.
Ein kleiner Tipp: Wenn Sie Eichhörnchen in Ihrem Garten beobachten wollen, können Sie ihnen
verschiedene Nüsse und Kerne anbieten, wie z.B. Sonnenblumenkerne, Erdnüsse oder Haselnüsse. Vermeiden Sie jedoch gesüßte Leckerlis, da diese ungesund für die Tiere sind.
Sozialverhalten und Fortpflanzung
Eichhörnchen leben meist einzelgängerisch, kommen aber während der Paarungszeit zusammen. Die Männchen kämpfen um das Weibchen, indem sie lautstark “knirschen” und mit ihren Schwänzen drohen.
Nach einer Tragzeit von ca. 40 Tagen bringt das Weibchen 2 - 6 Junge zur Welt. Diese werden blind geboren und sind zunächst
vollständig auf die Mutter angewiesen. Nach etwa 8 Wochen können sie den Baum hinaufklettern und sich selbst ernähren.
Wusstest du schon?: Eichhörnchen gehören zu den wenigen Säugetieren, die sich
auch im Winter aktiv bewegen. Sie halten ihren Körper durch ihre dichten
Fellpolster und durch die Speicherung von Fettreserven warm.
Bedrohungen und Schutzmaßnahmen
Eichhörnchen sind in Deutschland nicht bedroht. Allerdings stellen einige Faktoren eine Gefahr für
ihre Populationen dar:
- Verkehr: Straßenüberquerungen können für Eichhörnchen lebensgefährlich sein.
- Hauskatzen: Hauskatzen sind natürliche Feinde von Eichhörnchen und können ihre Bestände dezimieren.
- Lebensraumverlust: Die Zerstörung von Wäldern durch Rodung oder Bebauung schränkt den Lebensraum
für Eichhörnchen ein.
Was können Sie tun?:
- Achten Sie beim Autofahren auf Eichhörnchen, die
über Straßen rennen könnten.
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Halten Sie Ihre Hauskatze im Haus oder an der Leine, wenn Sie sie im Freien spazieren lassen.
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Pflanzen Sie in Ihrem Garten heimische Bäume und Sträucher, um
Eichhörnchen einen geeigneten Lebensraum zu bieten.
Durch unsere bewusste
Handlung können wir dazu beitragen, dass diese faszinierenden Tiere auch in Zukunft unsere Wälder bereichern.